16.07.2015

Große Vermisstensuche in der Hauptverwaltung

Wenn Daniela Schwake aus dem Stahlwerk ihrem 14 Monate alte Rhodesian Ridgeback Rüden Sam sein Suchgeschirr anlegt, weiß er schon genau was los ist: Sam ist in der Ausbildung zum Mantrailer, besser bekannt als Such- oder Spürhund. Seit er 5 Monate alt ist lernt er, anhand der wenigen Duftmoleküle, die jeder Mensch hinterlässt, die Spur aufzunehmen, um im Ernstfall nach vermissten Personen zu suchen. Im Februar trainierte er mit 20 Artgenossen in unbekanntem Terrain – der Hauptverwaltung von ArcelorMittal Bremen.

Hundetrainer Michael Kohlstedde lässt Sam für einen Bruchteil einer Sekunde an der Tüte mit einem getragenen Kleidungsstück von Julius schnuppern. Der siebenjährige Sohn von Mitarbeiter Henning Leber wurde angeleitet, sich vorab im Gebäude zu verstecken. Sofort nimmt der kräftige Rüde die Spur auf.

Keine einfache Aufgabe: an diesem Samstag ist es draußen sehr stürmisch, jede Duftfährte müsste nach menschlichen Maßstäben sofort weggeweht sein. Dann führt die Spur durch die Tiefgarage in das Gebäude, einen Bereich, in dem sich am Vortag noch sehr viele andere Menschen aufgehalten haben.

Doch wie von unsichtbarer Hand gezogen folgt Sam der Fährte. Kurzes Signal an Daniela Schwake: „Durch diese Tür will ich“ und schon geht es weiter um kurz darauf Julius in seinem Versteck zu entdecken. Große Freude beim Finder und Gefundenen! Zur Belohnung öffnet Julius für Sam, der am Ende des Tages „Der beste Hund der Welt“ für ihn ist, die Schachtel mit Futter.

„Für Eltern ist es nicht immer leicht, wenn die Kinder alleine durch Wald und Heide stromern wollen,  das Loslassen zu lernen.“ sagt Henning Leber nach zwei erfolgreichen Suchdurchgängen. „Daher ist es für mich sehr beruhigend zu wissen, mit welcher Präzision die Hunde sogar Spuren unterscheiden, die nur kurze Zeit auseinander liegen. Und man darf zu guter Letzt auch nicht vergessen, dass wir hier in einem Industriebetrieb mit nicht unerheblichen Gefahrenpotentialen arbeiten. Auch hier kann im schlimmsten Fall mal ein Einsatzort für die Hunde sein!“

Auch für Rolf Neimeier aus dem Stahlwerk, der die Arbeit der Hunde an diesem Tag in Bildern festgehalten hat, war es ein interessanter Tag. „ Es ist faszinierend wie zielstrebig die Hunde den gelegten Fährten folgen können.“

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